Nachlassendes Gehör

Indizien für ein nachlassendes Gehör

Ihre Mitmenschen reden plötzlich besonders undeutlich oder einfach zu leise? Eine beginnende Hörminderung kann der Grund dafür sein, dass Sie sich vor allem in einer lauteren Umgebung aus Gesprächen ausgeschlossen fühlen. Bei vielen Menschen führt diese unangenehme Erfahrung dazu, größere Gesellschaften besser zu meiden. Auch eine deutlich überhöhte Lautstärke beim Fernsehen oder Musikhören könnte auf ein behandlungsbedürftiges Hörproblem hinweisen.

Menschen mit einer Hörminderung erleben ihren Alltag oft als sehr anstrengend. Die akustischen Informationslücken in die sie bei einem Gespräch geraten, müssen mit Sinn gefüllt werden. Dabei gehen wiederum weitere Informationen unter. Ständig darum zu bitten, das Gesprochene zu wiederholen, kann erhebliche Stressgefühle hervorrufen.

Schwerhörige Menschen reagieren auch häufig unerwartet. So kann es passieren, dass sie in einem Gespräch unlogische oder gar falsche Antworten geben. Manchmal tun sie etwas, warum man sie während des Gespräches gar nicht gebeten hat. Oft treten sie ihren Gesprächspartnern ungewöhnlich nahe. Selbst wenn es sich um Unbekannte handelt beugen sie sich nach vorn, um besser verstehen zu können.

Wie reagiert man als Angehöriger?

Die Schwerhörigkeit eines Familienmitglieds fällt meist den Angehörigen früher auf als den Betroffenen. Wer als Angehöriger das Thema ansprechen will, sollte möglichst einfühlsam vorgehen. Schwerhörigkeit wird als körperliche Schwäche empfunden. Niemand möchte darauf gerne, noch dazu von einer ihm nahestehenden Person, hingewiesen werden. Es ist wichtig, dass Sie im Gespräch über Schwerhörigkeit verständlich machen, dass eine Schwerhörigkeit nichts Peinliches ist. Eine Hörminderung ist gut zu behandeln, wenn man rechtzeitig genug damit beginnt.

In Deutschland leiden eine Vielzahl von Menschen unter einem kleineren oder größeren Hörproblem. Es existieren Untersuchungen, nach denen bezogen auf die Gesamtbevölkerung jeder sechste Bundesbürger den Rat und die Unterstützung eines Arztes oder Hörgeräteakustikers benötigt. Mit zunehmendem Lebensalter nimmt diese Zahl sogar noch zu. Bei Personen ab 60 Jahren ist heute bereits jeder Dritte betroffen, bei den über 70-jährigen jeder Zweite.